dgtl fmnsm ist ein Future-Request für ein radikaleres Denken der Selbstverständlichkeit digitaler Technologien in der medienkulturell geprägten Gegenwart. An den kurzweiligen Interventionen bei dgtl fmnsm sind ästhetisch und theoretisch Agierende beteiligt, die signifikant ihren Körper als Ausdrucksmittel im Kontext einer sich entziehenden Gegenwart zwischen digitaler Technologien, Netzkulturen und politischer Notwendigkeit einsetzen.
Digitale Technologien ermöglichen die Durchlässigkeit und Plastizität von Identitäten und katalysieren neue, experimentellere Spielarten von gender, identity & desire. In der Kunst findet die Popularisierung einzelner Aspekte feministischer Belange ihren Ausdruck. Und genau hier treffen auch popkulturelle Ausdrucksweisen und digitale Kulturen aufeinander: in der Verhandlung und Gestaltung einer politischen Ästhetik, in der nicht zuletzt das eigene Erleben das Zentrum bildet und gleichzeitig externe erregbare Spannung nach dem Prinzip „Lust als Basis“ erzeugt werden kann.
Das zentrale visuelle Objekt des Festivals dgtl fmnsm während der CYNETART ist eine utopische feministische Installation eines Geheimen feministischen Squads (GFS). Diese Rauminstallation bietet das Grundsetting für eine drei Tage anhaltende Session (bis hin zur Séance), aus der gesendet und empfangen wird, die die Frage nach technologiebasierten Formen der Emanzipation beleuchtet und die Destabilisierung bestehender Systeme zum Ziel hat. Dies findet als kollektives Happening mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Besucher*innen statt.
Talking about the internet – essentieller und zentraler Teil des als Laboratorium gedachten Projekt dgtl fmnsm
ist die Online-Plattform die vor, während und nach dem Festival unter der URL
digitalfeminism.net erreicht werden kann. Neben Texten, Interviews und anderen Beiträgen, werden dort regelmäßig künstlerische Arbeiten, Videos und Live-Events vorgestellt. Während des Festivals wird die Plattform über sogenannte obvious gates* auch physisch erfahrbar sein.
In Workshops, Vorträgen und Performances mit Helen Hester (Laboria Cuboniks), d-n-e, Dorota Gaweda & Egle Kulbokaite (Young Girl Reading Group), Billy Bultheel & Enad Marouf (Reality Tales/Mental Surgeries) werden feministische Fragestellungen weiter vertieft und ästhetisch konkretisiert. Dies geschieht ebenso in einer täglich stattfindenden Live-Online Show, die von der sich selbst als »dirty new media artist«-bezeichnenden US-AmerikanerinShawné Michaelain Hollowaykuratiert wurde.
ZEITPLAN
DONNERSTAG, 10.11.2016
18. 00 Rauminstallation des GFS (Geheimes Feministisches Squad) geöffnet
FREITAG, 11.11.2016
13. 00 Rauminstallation des GFS geöffnet
13. 00 Öffentliches board meeting mit den beteiligten Akteur*innen
18. 00 Einführung &
Live-Online-Show dgtl fmsnm & GLEAM. Future, reflections. I mit Arbeiten von Anna Zett / Techno Candy / Tabita Rezaire
22. 00
Performance Reality Tales / Mental Surgeries
SAMSTAG, 12.11.2016
13. 00 Rauminstallation des GFS (Geheimes Feministisches Squad) geöffnet
13. 00
Workshop Reality Tales / Mental Surgeries (SYR, B)
15. 00
Workshop: Young Girl Reading Group #135: w Luciana Parisi's "The Nanoengineering of Desire"
17. 00
Vortrag: Helen Hester (Laboria Cuboniks): Gender is a Workplace Technology
18. 30
Lecture Performance Xenoethics von d-n-e (CA/LT)
20. 00
Live Online Show: GLEAM. Future, reflections. II
22. 30 Late Night Feminism & Open Space
SONNTAG, 13.11.2016
15. - 22.00 Rauminstallation des GFS geöffnet
Konzeption & Durchführung: Thomas Dumke / Ulla Heinrich / Konstanze Schütze
dgtl fmnsm Motiv: Cindy Beuhlah
Webentwicklung
digitalfeminism.net: Sven Dämmig